South Moravia - Südmähren / Tschechien - Fotoreise 2018 - Rückblick und ein paar Gedanken....

Nun sind schon wieder ein paar Tage vergangen seit ich von meiner Fotoreise nach Tschechien zurückgekommen bin. Rückblickend möchte ich hier ein paar Gedanken zum Ausdruck bringen....

Von den 5 Tagen (am Freitag, dem letzten Tag meiner Fotoreise, bin ich schon um halb sechs in der Früh losgefahren) in Kyjov (45 km süd-östlich von Brünn) bin ich an allen Tagen um halb fünf in der Früh aufgestanden und hab' mir Kaffee gemacht für die Thermoskanne. Danach gings noch in der Dunkelheit los zum ersten Fotospot, den ich mir am Vorabend für ein Sonnenaufgangsfoto ausgesucht habe.
Aber so unbequem und verrückt sich das anhört, die absolute Ruhe am Morgen, das Erwachen des Tages, das Kommen des Lichts und der Sonne, die sich minütlich ändernden Farben in der Landschaft und am Horizont sind die Motivation, dies alles so zu tun wie wir Landschafts- und Naturfotografen dies eben tun.
"Normale" Menschen verstehen auch nicht, wie man um diese Uhrzeit, teils auch noch bei Wind und Regen, mit 10 kg Fotoausrüstung auf dem Rücken losziehen kann und dann auch noch behauptet, es sei entspannend und erfüllend. Oft stehe ich 1 - 2  Stunden auf einem Fleck mit der Thermoskanne in der Hand und warte auf den einen Moment.....wo das Licht passt und die Umgebungsbedingungen dann zu dem einen Bild führen, auf das man so lange hingearbeitet und gewartet hat. Sonneneinfallswinkel-Recherche, Höhenstand der Sonne zu einer bestimmten Zeit, Wettervorhersagen, Geländescouting über Google Earth, Anfahrtswege checken, Parkmöglichkeiten ausloten......all dies gehört mit zur Vorbereitung auf das eine Bild.
Nicht selten habe ich in dieser Zeit nur ein paar mal auf den Auslöser gedrückt... habe ich dann Glück mit allem gehabt ist "mein" Foto was geworden....habe ich Pech mit Wetter oder sonstigem gehabt war's ein schöner Morgen in der Natur....ohne Foto aber mit gutem Gefühl, was erlebt zu haben.
Das ist eben der Vorteil eines Hobbyfotografen zu einem Berufsfotografen......kein Druck bei den Ergebnissen.

Nach getaner "Arbeit" am frühen Morgen geht's dann zu einer Uhrzeit, bei der andere Urlauber aufstehen, zurück zum Quartier oder nach Hause, um zu frühstücken und danach bestenfalls noch ein paar Stunden zu schlafen. Auf Fotoreise werden dann gegen Mittag die Bilder gesichtet, aussortiert, bearbeitet und gespeichert. Danach fährt man üblicherweise die Gegend nach neuen oder von der Recherche bekannten  Fotospots ab und erkundet die Gegend......nach Anfahrt, nach Parkmöglichkeiten, nach verschiedenen Motiv-Perspektiven usw. Am späten Nachmittag wird dann für den abendlichen Einsatz das Fotoequipment gecheckt und vorbereitet. Zu später Stunde ( ca. 1 Stunde vor bis 1/2 Stunde nach Sonnenuntergang) werden die Fotospots für den Sonnenuntergang und die Zeit danach, wenn sich der Horizont in ein Farbenmeer verwandelt, aufgesucht. Spät am Abend sichtet man wieder die Bilder, sortiert aus usw.


Die Vorfreude auf das Licht, die Farben und die Ruhe, die Nähe zur Natur und alles fern vom Alltag zu erleben, sind die kleinen Abenteuer des Alltags. All das sind die Beweggründe, warum "wir" so ticken wie wir ticken.


Eines ist mir aber, seit ich mit Begeisterung fotografiere, aufgefallen: ob beim täglichen Spaziergang  mit dem Hund, bei den Fahrten zur Arbeit oder sonstigen Aktivitäten in der freien Natur hat sich mein Blick auf die Umgebung stark verändert; ich ertappe mich immer wieder dabei die Umgebung nach Formen, Farben, Mustern, führenden Linien, Details usw. "abzuscannen"......in der Hoffung auf ein nächstes, attraktives Motiv.

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